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Freitag, 10. September 2010

Arte feiert seinen 20.sten !

Die Sendeanstalt zeigt uns deshalb seine produzierten Highlights, so z.B.:

One Flat Thing Reproduced
von William Forsythe


Mit dem flachen Ding, soviel soll verraten sein, meint William Forsythe – seine Titel waren nicht selten Understatements – den Tisch. Der Tisch scheint, wie übrigens auch der Stuhl, grosse Choreographen seit eh her gefordert zu haben. Kurt Joos` grünfarbener erhielt beim Pariser Choreographenwettbewerb damals den 1. Preis. Während Alexander Ekman in der Jooss-Cullberg-Folge den Tisch samt Gentlemen verdreifacht, bietet Forsythe ihn uns als Produkt des Zeitalters der technischen Reproduzierbarkeit um ein vielfaches gehäuft. Herausfordernd ist ein Tisch für Choreographen nicht als Element des Bühnenbilds, noch als verführerischer Gegenstand, Tänzer im Alltagsgebaren und Innerlichkeit um sich zu scharen. Fordernd ist das flache Ding für den Tanz und seiner Bewegung, wenn es als Platte einem den eukinetischen Raum (um den menschlichen Körper herum) zweiteilt. Wie sehen Bewegungen aus, wenn ihr Bewegungsraum halbiert ist? Wenn die horizontale Fläche druckempfänglich ist? Indem Forsythe in Improvisational Technologies solche Flächen und Kanten schon imaginierte, ist es in diesem Stück grossartiger Effekt, wenn ein Tänzer seine Abfolgen an fiktiven Ebenen abarbeitet und sie plötzlich auf eine reale Platte hievt. Der belgische Musiker und Filmemacher Thierry de Mey ist ein Choreograph der Musik (man kennt z.B. seine Tafelmusik 1987, ein Augenschmaus) und seit dem Film Rosas tanzt Rosas (1997) ein Choreograph der Bilder. Nichts liegt näher als ihn zu Tisch zu bitten, wenn Forsythe seine Kantenanalysen aus überraschenden Winkeln gut rhythmisiert einfangen möchte.
TV-Regie: Thierry de Mey, Musik: Thom Willems, Arte-France Frankreich 2006, 26 Min.
Arte, 3. Okt 2010 9.45 Uhr

Angelin Preljocaj mit Mariä Verkündigung


Am 2. Oktober kann man den talentierten eklektischen Choreographen albanischer Herkunft, übrigens auf der internationalen Tanzfläche heimisch, mit einer hoffentlich respektvollen Verarbeitung des Themas sehen. Mariä Verkündigung, ein Duett zwischen dem Erzengel Gabriel und Maria, wurde 1996 an der Pariser Oper uraufgeführt und vom Choreographen für das Fernsehen bearbeitet.
Arte, 2. Okt. 2010 8.45 Uhr

Donnerstag, 1. Juli 2010

Themenabend Montpellier-Tanzfestival


Arte widmet seinen Thementag diesmal dem Tanz. Frankreich ist zweifellos ein Schwerpunkt im Programm der Sendeanstalt. So können wir den dreißigsten Jubiläumstag des Montpellier-Tanzfestivals miterleben. Nicht nur werden wir live ab 22.20 Uhr dabei sein. Wir gewinnen auch einen Überblick, welche Choreographen maßgeblich Montpellier mitprägten (der Festivalbegründer Dominique Bagouet 13.30 Uhr) oder dort den Durchbruch schafften (Boyzie Cekwana um 14.05 Uhr und Robyn Orlin 14.35 Uhr).

Den Bessie-Award in der Tasche zeigt uns Alonzo King aus San Franzisco Refraction, ein Stück, das Anfang Dezember in der Schweiz (Neuchatel und Freiburg), anschließend in Deutschland (Neuß und Ludwigsburg) tourt. Er wird für die gelungene Verschmelzung klassischen Tanzes mit modernem Tanz gerühmt. Anschließend beweist Akram Khan seine fusionistische Gabe: Gnosis, ein hinduistisch-zeitgenössischer Solotanz mit fünf Musikern ist dank seiner Kathak-Wurzeln World-Dance auf höchstem Niveau. Zuletzt wird Merce Cunninghams Roaratorio präsentiert, wiedereinstudiert zu Ehren des kürzlich verstorbenen Meisters, der dem Festival immer wieder treu war.

weitere Tips:

Sasha Waltz Dialoge 09: Neues Museum

Arte, Samstag, 3. Juli 2010 um 15.30 Uhr

Wiederholungen:

05.07.2010 um 11:20

Sasha Waltz & Guests

(Deutschland, 2009, 53mn)

ZDF

Regie: Sasha Waltz

Interpret: Sasha Waltz & Guests, Solistenensemble Kaleidoskop, Vocalconsort Berlin

Montag, 24. Mai 2010

Sidi Larbi Cherkaoui

erscheint in Ensuite Nr. 80:


Trilogieabschluss: Babel(words)
Der gefeierte Choreograph Sidi Larbi Cherkaoui hat unlängst in Brüssel das Abschlusswerk seiner Trilogie präsentiert: Babel(words). Das Tanzfestival STEPS holte es taufrisch in die Schweiz. Die Trilogie handelt mit humanistischem Anspruch von den Höhen und Tiefen menschlicher sowie religiöser Beziehung. Babel(words) ist ein theatralisches Werk, dessen Eklektik wohl Programm ist.
Am Anfang war das Wort. So beginnt die Bibel. Am Anfang war die Geste, so beginnt dagegen Cherkaouis Babel. Die Geste ging dem Wort voran, heisst es da. Doch Geste und Wort, die das behaupten, sind synthetisch wie eine Roboterstimme und die abgenutze Zeichensprache einer Stewardess an Board. Wie aber mag die Geste ehedem unverbraucht gewesen sein?
Da ertönen Trommeln (der fünf grossteils orientalischen Musiker) und die bunte Arbeitertruppe des Turms zu Babel hinter der Startlinie setzt ihre erste Geste: sie markiert ihr Gelände. Eine gute Elle bis zum Nachbarn, an den man stösst. Der wiederum reagiert und markiert: sein Territorium, eine Elle. Und so fort. Kurzgefasstes Drohgebärde reiht sich wie der Trommelschlag, zunehmend aggressiv. Diagonal in den Lüften arretierte Fusssohlen grenzen ihren Raum ab und wandeln rhythmisiert sich zum Kampfsport ohne Berührung. Die Eigenräume überschneiden sich, eine Elle greift bis in die Kernzone des andern, die Glieder dringen ein wie Enklaven. Schon früh lernt der Mensch, wie man mit andern den selben Raum teilt, - respektfordernd. Gewaltig.
Dann kommt die Neugier und Entdeckung des anderen. Die Entdeckung auch der Manipulation. Die synthetisch wirkende Stewardess-Figur, eine Überspitzung unseres Schönheitsideals, ist nämlich steuerbar. Gelenke und jedwede Auswölbung sind eine Klaviatur, an der sich genüsslich zwei Asiaten bedienen. Ein Hebeln bewirkt den Knick im Ellebogen, ein Druck das Drehen vom Hals. Die passende neurowissenschaftliche Rechtfertigung liefert uns wortreich ein Intellektueller - doch leider hat er uns zuvor schon erfolgreich die praktischen und metaphysischen Vorzüge des gigantischen Würfel-Designs (Bühnenbild: Antony Gormley) verkauft. Wir werden misstrauisch... Jede Geste des Redners sitzt, der Tonfall ist einstudiert wie der abgebrühter Vertreter. Auf dessen Rythmus echot das Ensemble synchron seine Gebärde. Im Rhythmus findet jede Gebärde ein Gegenüber, an dem sie angeheftet wird. Wie eine Brosche, oder eben - ein Manöver. Denn jeder Druck manipuliert: er knickt Ellebogen und dreht einen Hals. "Das Frontalhirn feuert dieselben Neuronen, ob wir berührt werden oder andere berührt sehen. Was auf die Empathieleistung des Menschen hinweist" säuselt der Sprecher. Oder auf das Know-how seiner Manipulation. Einfühlung und Einwirkung gehen oft Hand in Hand wie Cherkaouis Paare es zeigen: Ineinander vertrackt und verzahnt hantieren sie aneinander herum, kein Mensch weiss mehr, wer steuert und wer reagiert. Eine Bewegungsmaschinerie mit vier Ellbogen und zwei Hälsen, Impulsgeber und -empfänger in einem. Faszinierend.
Als letztes, nach schwindelerregend gedrehten und getürmten Riesenwürfel auf der Bühne , erfasst eine sehr erdene Bewegung das Ensemble. Eva (Navala Chaudhari) verführte bereits Adam, schlangengleich wand sie sich an ihm hoch und runter, umschlang ihn mit den Beinen und zog ihn, den Erschöpften, schliesslich zu Boden. Ein fulminanter erdverhafteter Tanz breitet sich da aus. Mit nacktem Oberkörper ist die Eva-Figur mal Nymphe, mit glänzender Haut dann wieder Schlange. Sie bäumt und wölbt sich in alle erdenkliche Richtungen, sie schleudert die Extremitäten des einen Körperendes zum anderen, ein vielseitiges Vorankommen (wüsste man nur, wo das Ziel ist). Beugen und schwingen lässt es sich vorzüglich auch mit anderen, und so steckt sie im Nu die Meute um sie herum an, alles kreucht und fleucht, übersät den gesamten Boden. Der Atem verbindet sie und schweisst die Bewegung zu einem Guss. Er macht die Energie hörbar, wie sie in einer fliessenden Spirale im Überschwang die Körper immer wieder hochschraubt und sich mannshoch entlädt. Oder saugt der Atem samt hochfliegender Arme an diesen Wendepunkten dem Himmel Kraft ab, um sie im Kreis auf den Boden gewunden zu erden? Ein Trance der Wiederholung zwischen den Gegensätzen. Ekstatisch.
Doch wie folgt eine Bewegungssprache aus der anderen? Wie löst die faszinierende die gewaltige ab, warum folgt die ekstatische danach? Chronologie im Werk ist seit Cunningham & Cage als ein Zufallsspiel entlarvt. Doch im Gegensatz zu jenen schürt Sidi Larbi Cherkaoui mit viel Symbolik unsere Erwartung zu verstehen. Verknüpft sind die verschiedenen Bewegungssprachen lediglich durch Worte, die wohlweisslich lose perlen können, nicht nur seit dem Fall von Babel. Wir finden keine Stringenz in der Bewegungsdramaturgie, noch eine choreographische Handschrift (zumal zwei zusammenarbeiten: Damien Jalet ist langjähriger Co-Choreograph). Die stilistische Eklektik ist Merkmal der Choreographen-Garde, die wie Cherkaoui aus der Wiege der Companie C de la B stammt. Wir lassen die Eklektik, spektakulär an diesem Abend dargeboten, dem gefeierten Wunderkind Sidi Larbi Cherkaoui des Themas zuliebe gern durchgehen. Zur Sprachverwirrung paart sich Tanzvielfalt. Doch nach dieser Trilogie warten wir auf eine Läuterung. Auch Genies, nicht nur arabische, vertragen ein Fasten.
Wenn Sie mehr über den Choreographen erfahren wollen und hinter die Kulissen blicken möchten, bietet der TV-Sender Arte einen Dokumentar-Film namens Babels-Träume.

Regie: Don Kent (Erstausstrahlung)
Wiederholungen:
06.06.2010 um 06:00
13.06.2010 um 10:00


Samstag, 6. Februar 2010

Sylvie Guillem auf Arte


Tanz auf dem Vulkan


Tanz auf dem Vulkan heisst die Sendung, welche die vielleicht berühmteste derzeitige Tänzerin vorführt. Sie tanze gern dort, wo sie Angst bekommt : auf spannendem, für sie neuem Terrain mit glühend inspirierten Shooting Star-Choreographen. So zeigt der Film Auszüge aus den gelungenen Werken Push von Russell Maliphant sowie Sacred Monsters von Akram Khan. Diese beiden in England beheimateten Künstler treten im Stück "Eonnagata" (2009) an ihrer Seite als Tänzer auf. Umgekehrt ist Sylvie Guillem verantwortlich für die Choreographie. Auf das Neuland können auch wir gespannt sein.

Montag, 8. Febr. 2010, Arte, 21.50 Uhr (86 min)

Wiederholungen:
21.02.2010 um 10:05
02.03.2010 um 03:00

Dokumentarfilm von Françoise Ha Van Kern

Freitag, 2. Oktober 2009

Sasha Waltz im Museum


Bevor demnächst Nofrete die während 10 Jahre wiederhergestellten Museumsräume für Vor- und Frühgeschichte auf der Museumsinsel ‘einweiht’ , standen sie erst einmal leer.

Der Mann von der Strasse durfte sich im März 2009 drei Tage umschauen : was konnte an Fresken und 250 000 Mosaiksteinchen, die im Krieg schwer beschädigt wurden, erhalten und was mit moderner Architektur des englischen Architekten David Chipperfield akzentuiert werden ?

Dann kam Sasha Waltz mit ihrer Companie Sasha Waltz & Guests zum Zug : sie durfte den beeindruckenden Hallen Leben einhauchen. 70 Musiker und Tänzer gewinnen den alten Steinen raunendes Echo und Respekt ab. In ägyptisch-inspirierten Kostümen begehen die Tänzer Geländer und Wände. Sie kontrastieren statisch wirkende Relief-Posen mit tief unter den Gewändern entfachten Schwüngen.

« Das Ergebnis ist ein Gesamtkunstwerk », schwärmt ein Betrachter. Mary Wigman, Liebhaberin von antiken Themen und Mystik, welche mit ihren Bewegungschören Sasha Waltz künstlerisch Pate stand, hätte ihre wahre Freude daran gehabt.

Erst kürzlich, im April 2009, wurde Sasha Waltz mit einer der wichtigsten kulturellen Auszeichnungen Frankreichs, dem Titel "Officier dans l'Ordre des Arts et des Lettres", für ihr choreographisches Werk geehrt.

Arte, 19. Oktober 2009 um 22.35 Uhr

"Dialoge 09 - Neues Museum", Deutschland 2009, ZDF, Erstausstrahlung

Musik: Vocalconsort Berlin, Choreographie: Sasha Waltz, Fernsehregie: Jörg Jeshel, Orchester: Solistenensemble Kaleidoskop

Mit: Sasha Waltz & Guests

Samstag, 1. August 2009

Hommage an Merce Cunningham auf Arte



Er ist wohl der faszinierendste Künstler und Auswuchs des modernen Tanzes: der kürzlich verschiedene Merce Cunningham. Nachdem er jahrelang bei Martha Graham Solist war, hatte er die tiefschürfenden und schicksalsgeladenen Themen Martha Grahams leid, aber ebenso ihre pathetisch anmutenden Contractions. Nein, der dadaistische Witz um John Cage, Robert Rauschenberg und David Tudor herum war ihm lieber. Den Zufall liess er gern für sich spielen und das Publikum auf den Geschmack von Events kommen. Das war allerdings nicht jedermanns Sache, und davon wird das Porträt von Charles Atlas, einem langjährigen Mitarbeiter und Autor eines einschlägigen biographischen Werks, berichten. Spannende Künstlergefährten kommen zu Wort und zeichnen uns ein vielseitiges Bild vom postmodernen und softwaregewandten Choreographen.
Wie die Technik Merce Cunninghams entstand ist auf meiner Seite zu lesen: Merce Cunningham aus der Linie Martha Grahams. Seine Arbeitsweise mit dem Computerprogramm LifeForms ist u.a. in Software im Tanz besprochen.

Montag, 3. August 2009 auf Arte um 22.40 Uhr
Wiederholungen:
Keine Wiederholungen Merce Cunningham (Frankreich, 2000, 54mn) ARTE F

Sonntag, 12. Juli 2009

Maguy Marin auf Arte


Der versteckte Tanz

Arte begleitet das Festival in Avignon. So konnten wir kürzlich in diesem Rahmen Israel Galván, den andalusischen Tänzer, bei seiner Arbeit beobachten. Maguy Marin hat ebenfalls eine Festivalkreation in Vorbereitung.

In diesem von Arte zusammengestellten Porträt von Maguy Marin möchte die Sendeanstalt nach eigenen Angaben zeigen, wie die Choreographin ihre innere Entwicklung und die der Außenwelt in ihrem künstlerischen Werk verarbeitet. Dafür werden die fünf letzten Choreographien - "Umwelt", "Ha Ha!", "Ça quand même", "Turba" und "Große Fuge" herangezogen.

Maguy Marin hat seit den 80ern das französische Tanztheater geprägt. Ihre kreative Selbständigkeit dafür hat sie, nicht etwa am Folkwang der Pina Bausch, sondern an der Mudra-Schule von Béjart erworben.

Regie: Marie-Helene Rebois, Frankreich 2009, 83 min

Arte, Montag 13. Juli 2009 22.40 Uhr

Wiederholung: 19.Juli 2009 um 11.40 Uhr

Samstag, 4. Juli 2009

Israel Galvan im TV


Flamenco ist schon vom Ursprung her ein Gemisch. Der von Asien und Indien anreisende Tanz der Roma ist schliesslich in Spanien  angekommen und hat sich mit dem dortigen maurischen Einfluss gekreuzt, bevor er zum Flamenco wurde. Kein Wunder, dass dieser Tanzstil sich besonders empfänglich für Neues zeigt. Der in anderen folkoristischen Tänzen bescheidene Einsatz der Arme darf im Flamenco Ausdruckskraft beweisen.  Ganz zeitgenössisch macht dies der Tänzer Israel Galvan z.B. in La Edad de Oro.

 

Israel Galvan, 1973 in Sevilla geboren, wurde von seinen tanzenden Eltern früh gefördert (obwohl er eigentlich Fussballspieler werden wollte). Im Alter von 21 Jahren trat er der "Compañía Andaluza de Danza" bei. 1998 gründete er seine eigene Companie und tourte weltweit.

 

Dieser erste Film über ihn zeigt neben viel Tanz auch seine Wegbegleiter, wie seinen Freund Pedro G. Romero, eine bedeutende Gestalt der zeitgenössischen spanischen Kunstszene. Vielleicht wird uns damit klar, woher sein extravaganter Einfallsreichtum rührt.

 

Arte, 6. Juli 2009 um 23.05 Uhr (54 min)

Wiederholungen:

12. Juli .2009 um 06:00
19.Juli 2009 um 17:30

Mittwoch, 1. Juli 2009

Hommage an Pina Bausch



Die wichtigste Figur der letzten fünfzig Jahre im deutschen Sprachraum ist gestern verschieden. Sie hat einen über Grenzen hinweg prägenden Tanzstil entwickelt: das Tanztheater. Für Pina Bausch war der Charakter von Bewegung wohl eine Somatisierung psychischer und sozialer Zustände. So steht die Verwendung von Tanzbewegung hinter ihrem Bedürfnis, gesellschaftskritisch Zusammenhänge zu beleuchten, dort, wo der Körper über Haltung, Ticks und Neurosen sich verrät. Das Bewegungsmaterial, das bei der thematischen Entdeckungsreise mit ihren Tänzern anfällt, wird erst in zweiter Linie 'bearbeitet'.

Filmisches Porträt

Arte widmet eine Hommage an diese Dame, die bescheiden und öffentlichkeitsscheu von Natur sich einem Starkult entzog. Das filmische Porträt von Anne Linsel ist daher Gold wert, zumal Pina Bausch ausgiebig zu Wort kommt. Sie spricht über ihre Werke und die Entwicklung des Tanztheaters.

Gedreht wurde bei Gastspielen in Venedig im gerade eröffneten TeatroFenice, in Lissabon und Brüssel. Und natürlich in Wuppertal, im Theater und bei Wiederaufnahmeproben in der "Lichtburg", einem ehemaligen Kino der 50er Jahre.

Choreographisches Meisterwerk

Ein Höhepunkt des frühen choreographischen Stils ist das Werk Orpheus und Eurydike. Noch vom Modern-Dance geprägt, zeigt das Stück Pina Bauschs - durchaus im Dienst höchster Ausdruckskraft - solides Know-How von anspruchsvollem Bewegungsvokabular und dessen choreographischer Verarbeitung. (Hat je ein Interviewer sie gefragt, ob es gewinnbringend sei, ins Genre Tanztheater quer einzusteigen, ohne eine fundierte Tanzausbildung und stilistisch-choreographische Entwicklung hinter sich zu haben? Viele aber fragen sich, warum Epigonen, die auf der Modewelle surfen, nicht an sie heranreichen. Man sieht den qualitativen Unterschied nicht auf den ersten Blick. Was ein Vorteil sein kann...)

Orpheus und Eurydike wurde von Pina Bausch und Tänzern der Originalversion aus dem Jahre 1975 für die Pariser Oper 2004/05 einstudiert und ins Repertoir genommen. Die beeindruckende Aufführung ist von mir hier besprochen: Orpheus und Eurydike

Das Balthasar-Neumann-Ensemble spielt unter der musikalischen Leitung von Thomas Hengelbrock. Elisabeth Kulman, Svetlana Doneva und Hélène Guilmette sind die solistischen Sänger, Marie-Agnès Gillot und Yann Bridard tanzen die Hauptrollen.

Unbedingt aufnehmen und neben Werke wie Mats Eks Giselle und  William Forsythes A thing reproduced ins Regal stellen...

Orpheus und Eurydike: Arte, 05. Juli 2009 um 17.10 Uhr

Porträt: Arte,  05. Juli 2009 um 19 Uhr

Wiederholung: 10. Juli 2009 um 5.00 Uhr bzw. 6.00 Uhr

Mittwoch, 10. Juni 2009

Lucinda Childs


Ikone des postmodernen Tanzes

Wer erinnert sich noch an das fremdartige Solo von Lucinda Childs in Einstein on the Beach? Wer an die magische Sogwirkung der Bilder eines Robert Wilsons und der minimalistischen Musik Philipp Glass'? Dann wieder an das für europäische Augen unentzifferbare Intermezzo von Lucinda Childs, eine wirr-repetitive Handschrift auf dem Tanzboden.

Eigentlich hätte sie eine Synthese ihrer Lehrer, den Pionieren des modernen Tanzes (der Wigman-Tänzerin Hanja Holm und der New Yorker Graham-Rivalin Helen Tamiris) und Merce Cunningham bilden können. Doch sie fand 1963 im avantgardistischen Judson Dance Theater zu einer eigenen Sprache. Erst experimentierte sie mit tanzfremden Elementen (Technologie, Objekten und Text), entwickelte einen extrem reduzierten Stil, eine Art 'No-Dance'. Dann knüpfte sie an John Cages Event-Kunst an, durchaus site-specific, nämlich auf den Dächern New Yorks. Das Oxford Dictionary of Dance klassifiziert ihren Tanz schliesslich als 'konzeptuellen Tanz'. Lassen wir uns überraschen. Leider, wie immer öfters bei Arte, zu Unzeiten:

8. Juni 2009 auf Arte um 00.35 Uhr

14. Juni 2009 auf Arte um 6.00 Uhr

25. Juni 2009 auf Arte um 5.00 Uhr 

Montag, 11. Mai 2009

Movimentos-Preise



Arte am 14.Mai '09


Die Movimentos-Festspiele finden jährlich (seit 2003) in der Autostadt Wolfsburg statt. Die Tanzpreisverleihung alle zwei Jahre, so nun auch 2009.
Hochkarätige Juroren mit feinem Spürsinn waren am Werke und führten aus, was Frau 'Kreativdirektorin' der Vierräder-Hochburg anwies: genau hinzuschauen, Entwicklungen auszumachen und den Tanz facettenreich zu präsentieren. 60 000 Euro insgesamt erhalten deshalb Wayne McGregor als bester Choreograph, der das Jahr zuvor Entity ebendort zum genauen Hinschauen anbot. Desweiteren Hofesh Schechter als bester Nachwuchskünstler zusammen mit dem Kanadier Dave St-Pierre.

Die seit einem Vierteljahrhundert ungebrochen hohe künstlerische Leistung des Cloud Gate Dance Theatre ist das Lebenswerk von Lin Hwai-min in Taiwan. Dafür wird er von Movimentos ausgezeichnet und gleich dreifach geladen: mit seinem White-Zyklus am 15., 16. und 17. Mai, jeweils 20.00 Uhr im KraftWerk.
Für uns Abwesende wird die Preisverleihung samt Kostproben von jeder Kür auf Arte gesendet.

Freitag, 3. April 2009

TV im April 09


Alain Platels Doku-Film

Mit diesem Film leistete Arte 2006 eine Hommage an die geschätzte Companie Les Ballets C de la B zu ihrem 20jährigen Bestehen. In die Hände des Bewegungsmagiers Alain Platel gelegt wurde der Film zum (dokumentarischen) Kunstwerk und erhielt 2007 den Dance Screen Award 2007. Der Film fragt nach der Herkunft und Arbeitsweise des Kollektivs - schon allein deshalb einmalig: die Companie entstand aus dem Abenteuer eines Künstlerzusammenschlusses, das zuerst von Freunden und Familienangehörigen getragen wurde. Mancheiner hat einen tanzfernen Hintergrund, Alain Platel beispielsweise war erst Heilpädagoge und arbeitete jahrelang mit schwerbehinderten Kindern, was dem Choreographenkollektiv einen sehr eigenen Schriftzug gab: hart aus dem Leben gegriffen und primär untänzerisch. Dafür somatisierend. Denn das Unterbewusste und Unkontrollierbare in uns lässt zappeln und entzücken... 
Der Film präsentiert 20jähriges Wirken samt Nebenwirkungen.

5. April 2009 11 Uhr Arte

Les Ballets C de la B par ci par là (60 min. version)/
De balletten en ci en là/Les ballets de ci de là (original title 110 min. version)
Belgium/France

Entered by Arte France
Production Company: Arte (France)
Co-Production Company: Les Films du Présent (France), Viens! (Belgium), Cobra Films (Belgium)
Producer: Patrice Nezan
Director: Alain Platel
Editor: Michèle Hubinon
Author: Alain Platel
Light Design: Samuel Dravet
2005/60'

Dienstag, 10. März 2009

TV im März


Martin Schläpfer präsentiert Frogs and Crows (2004)
Als Wiederholung vom Juli letzen Jahres zeigt Arte ein unterhaltsames Stück des in Mainz arbeitenden Choreographen. Wenn Telemann Frösche quaken lässt, so lässt Schläpfer watscheln.
15. März 2009 11.25h, Arte:





Butoh-Meister Kazuo Ohno
“Ich tanze ins Licht” ist ein Dokumentarfilm vom vielleicht berühmtesten Butoh-Meister. Der Butoh, der sich aus der archaischen Kulturform Japans nährt, enstand als japanisches Tanztheater in den 60ern. Die skurrile Bewegungssprache bot einer ganzen Generation Raum zur Aufarbeitung der Hiroshima-Katastrophe. Der mittlerweile über 100jährige ist ein Spätstarter. Fast dreissigjährig entschloss er sich zur Tanzausbildung, mit 54 arbeitete er mit der anderen KoryphäeHijikata Tatsumi zusammen und mit 70 erlangte er internationalen Ruf.
22. März 2009 11 h , Arte


Accrorap mit petiteshistores.com
Kader Attou hat es geschafft: in der Banlieu von Marseille losgerapt, eine Companie in den 80ern gegründet, erfolgreich getourt, hat er nun seit dieser Spielzeit im Centre Choréographique von Rouen fussgefasst. Sein jüngstes Werk petiteshistories.com fügt burleske Leichtigkeit an akrobatische Einlagen und findet grossen Gefallen an kleinen poetischen Bilder.
28. März 2009 22.45h , Arte Metropolis

Freitag, 5. Dezember 2008

Josef Nadj: Last Landscape

Josef Nadj hatte vor seiner Pariser Tanzausbildung bildende Kunst in Budapest studiert. Nach Paris ist er eher wegen Marcel Marceau, bei dem er Pantomime lernte. Kampfsportarten und Contact Improvisation wurden ihm gleichermassen vertraut. Wenn Josef Nadj den Tanz in ein Gesamtkunstwerk situiert, so hat dies mit seiner Laufbahn zu tun. Eher als mit modischen Tendenzen. Als Leiter des Centre Choréographique Nationale de l'Orléans seit über zehn Jahren hatte er bereits anspruchsvolle literarische Vorlagen in Bewegung und Tanz umgesetzt. Woyzeck sei dafür ein Beispiel. Mittlerweile geht er aber vermehrt reduktionistische Wege. Zurück zu den Ursprüngen. Die Landschaft seiner Heimat sollte diesen schöpferischen Urzustand in ihm hervorrufen. Die Puszta von Kanizsa (nun Teil von Serbien) war dafür ideal. Der begnadete Schlagzeuger Vladimir Tarasov ist sein einziger Partner auf der Bühne. Das Stück entstand 2005 für das Festival in Avignon, das ihn für das darauffolgende Jahr als künstlerischen Berater holte. Der Film aus 2006 zeigt sowohl Szenen der Landschaft als auch die Wirkung, die sie auslöste, den Entstehungsprozess des Werks.
Wiederholung: 15. Dez. 8.00h
20. Dez. 3.50h

Freitag, 24. Oktober 2008

New Dance Group


Die New Dance Group ist 1932 aus Studenten der New Yorker Mary-Wigman-Schule entstanden. Sie war ein Eckstein der revolutionären Tanzbewegung, die sich seit den 20ern herausbildete. "Tanz als Waffe im Klassenkampf" war ihr Motto und wurde von der linken Presse, aber auch von John Martin in New York Times, anerkennend behandelt. Die auch technisch und stilistisch interessante Bewegung veranlasste die Fachpresse (Dance Season in Review) 1933, Martha Graham namentlich (!) aufzufordern, sich in ihren Choreographien dem Zeitgeschehen zu öffnen.
Seit Jahrzehnten betreibt die Gruppe zwar Tanzschulung, bildet aber keine Compagnie mehr. Damit hält sie nicht die choreographische Tradition im öfffentlich Blick und Bewusstsein. Das soll sich nun angeblich ändern.
Die letzte noch lebende Mitbegründerin wird zu Wort kommen, historische Aufnahmen werden gezeigt. Im letzten Jahr wurde die New Dance Group durch die Aufnahme in das Nationale amerikanische Tanzmuseum in Saratoga Springs belohnt.
Wiederholung
2. November 2008 6.00 h

Freitag, 5. September 2008

Arte-Spezialprogramm


Der Donnerstag 11. September ist unbedingt zu reservieren: Arte bietet ein vielseitiges Programm von 13 Uhr bis Mitternacht.

Darunter findet man namhafte Choreographen wie Forsyhte, Cunningham (Pond way 16.50 Uhr) und Pina Bausch (Orpheus und Eurydike 15 Uhr vgl. meine Besprechung), aber auch Vertreter der stilistischen Cross-over-Experimente aus Brasilien (Companie Käfig und Companhia Urbana de Danca 21 Uhr).

One Flat Thing Reproduced
von William Forsythe

Mit dem flachen Ding, soviel soll verraten sein, meint William Forsythe – seine Titel waren nicht selten Understatements – den Tisch. Der Tisch scheint, wie übrigens auch der Stuhl, grosse Choreographen seit eh her gefor
dert zu haben. Kurt Joos` grünfarbener erhielt beim Pariser Choreographenwettbewerb damals den 1. Preis, in den 90ern tanzten fünf Alias-Tänzer atemberaubend um einen schwarzen herum. Während Alexander Ekman in der Jooss-Cullberg-Folge den Tisch samt Gentlemen verdreifacht, bietet Forsythe ihn uns als Produkt des Zeitalters der technischen Reproduzierbarkeit um ein vielfaches gehäuft. Herausfordernd ist ein Tisch für Choreographen nicht als Element des Bühnenbilds, noch als verführerischer Gegenstand, Tänzer im Alltagsgebaren und Innerlichkeit um sich zu scharen. Fordernd ist das flache Ding für den Tanz und seiner Bewegung, wenn es als Platte einem den eukinetischen Raum (um den menschlichen Körper herum) zweiteilt. Wie sehen Bewegungen aus, wenn ihr Bewegungsraum halbiert ist? Wenn die horizontale Fläche druckempfänglich ist? Indem Forsythe in Improvisational Technologies solche Flächen und Kanten schon imaginierte, ist es in diesem Stück auch ein grossartiger Effekt, wenn ein Tänzer seine Abfolgen an fiktiven Ebenen abarbeitet und sie plötzlich auf eine reale Platte hievt.Thierry de Mey ist ein Choreograph der Musik (man kennt z.B. seine Tafelmusik 1987, ein Augenschmaus) und seit dem Film Rosas tanzt Rosas (1997) ein Choreograph der Bilder. Nichts liegt näher als ihn zu Tisch zu bitten, wenn Forsythe seine Kantenanalysen aus überraschenden Winkeln gut rhythmisiert einfangen möchte.
TV-Regie: Thierry de Mey, Musik: Thom Willems, Arte-France Frankreich 2006, 26 Min.Arte 11. Sept. 2008 17.15 Uhr
3. Okt 2010 9.45 Uhr


Entity: a diptych von Wayne McGregor
Nein, die Arbeit mit dem Software habe nicht seinen Tanzstil beeinflusst. Die rühre eher von Club-Tänzen, meinte Wayne McGregor noch 2002. Aber in Entity, seinem jüngsten Werk will er eine uns sehr “externe” Identität präsentieren, mit einer ganz eigenen Syntax. Und dazu ist ihm jede Technologie recht und begibt sich ins Labor: die High-Tech-Bedingungen setzte er sich mit kalifornischen Kognititionswissenschaftlern. Auf das Laborergebnis darf man gespannt sein. Eins ist sicher, die Limon-Schwünge seiner Schulzeit sind seziert, wenn nicht genetisch verändert…
Wayne McGregor, kaum 28 Jahre alt, hat seit 6 Jahren seine eigene Companie (Random Dance), welche im erweiterten Sadler´s Wells in London seit 2002 beheimatet ist. Preisverwöhnt zog McGregor gar als erster fester Choreograph aus der zeitgenössischen Tanzszene in das Royal Ballet. Entity: a diptych tourt z.Zt. in Lyon, wo es von Arte für uns übertragen wird.
Arte, 11. September 2008 21.50 Uhr

AGWA von Mourad Merzouki und Sonia Destri

Wer möchte nicht den frechen Tanz von der Strasse auf die Bühne holen? Noch bevor er auf Wettbewerben und Showdowns zum Sport verkommt. Willkommen seien also die brasilianische Companhia Urbana de Dança und die französische Käfig im Rahmen des Tanzprogramms von Arte.
Käfig schaffte schon seit einem Jahrzehnt Capoeira- und Breakdance-Elemente in ein überzeugendes künstlerisches Konzept zu betten. Nuancen und poetische Bilder gehen nicht durch Akrobatik unter. Wenn die rasanten Burschen tanztrunken einhalten, berühren ihre stillen Gesten und Posen umsomehr.
Nun taten sich Anfang des Jahres beide Companien in Rio für das Stück AGWA zusammen. Mourad Merzouki, Leiter von Käfig, und die unverbrauchte Jugend der Favelas (gezügelt unter Sonia Destri) stürmt nun dieser Tage Lyon. Von der Probezeit in Rio berichtet Merzouki 18.05 Uhr (40min).
Für Merzouki ist es nicht das erste Mal auf der Biennale. 1994 hatte sein Hip-Hop-Stück Athina einen grossen Erfolg und er tourte damit in den Flüchtlingslagern Kroatiens während des Krieges. Der Tanz als Funke, der ‘rübersprang, erinnert er sich.
Arte, 11.September 2008, 21.00 Uhr, 50min.

Sonntag, 20. Juli 2008

TV im Juli 08


Arte vernachlässigt seit einigen Jahren den Tanz. Dafür bekommen wir nun morgens eine Art Sommerkurs geboten (25 Minuten). Am Ball bleiben lohnt sich:

Silent Collisions von Frédéric Flamand
Das Stück eröffnete die Tanzbiennale in Venedig 2003 und integriert spannend die Architektur und Raumgestaltung in den Tanz. Thom Mayne wurde für die Raumgestaltung mit dem Pritzker Preis ausgezeichnet.
wiederholt vom 14. Juli

Das zweite Bild von Henri Oguike,
Unbedingt empfehlenswert: In  Second Signal (Orig.titel) spielen die Tänzer durchaus humorvoll mit dem treibenden Metrum der Taiko-Trommler, während deren verschiedene Rhythmen und nuancierte Dynamiken wiederum aus tänzerisch ausholenden Schwüngen entstehen. (vgl. a. meine Besprechung des Stücks im Rahmen des Festivals Steps #11)
Arte, 22. Juli 2008, 7.05h
wiederholt vom 15. Juli

Car Men von Jiri Kylian
Der niederländische Choreograf Jiri Kylian kreierte die filmische Adaptation von "Carmen" für die reife Companie NDT III: Sabine Kupferberg, Egon Madsen, David Krügel und Giogonda Barbuto. Der erfahrene Blick auf die Liebe lässt Humor nicht aus.
Arte 22. Juli 2008, 9.30h
Wiederholungen :
27.07.2008 um 05:00
29.07.2008 um 07:05


Reise von Russell Maliphant
Indem Russell Maliphant an der Royal Ballet School ausgebildet wurde, dann aber Contact-Improvisation, Tai-Chi u.a. nicht scheute, ist er so vielseitig, wie ein erfolgreicher Zeitgenosse zu sein hat: er kann für das Royal-Opera-House in London (Broken Fall  mit Sylvie Guillem) choreographieren als auch für die Batsheva Dance Company. 
Arte, 23. Juli 2008, 07.05 Uhr
wiederholt vom 16. Juli


Miniatures von Jean-Christoph Maillot
Das renommierte Monte-Carlo-Ballett wird zu seinem 20jährigen Bestehen eine Zusammenstellung verschiedenster Musikrichtungen bieten, das war das Ansinnen des Choreographen und fühlt sich damit herausgefordert. Hier kommen Virtuosen-Liebhaber auf ihre Kosten. Auf Kosten von Originalität wahrscheinlich...

Arte 23. Juli 2008, 09.25 Uhr
Wiederholung:
30.07.2008 um 07:05


Partita Nr. 6 von Martin Schläpfer
Mit dem Ballettmainz, das wiederum bald nach Düsseldorf wechselt, konnte der Schweizer Martin Schläpfer weiter seine originelle Bewegungssprache festigen. Dieses Stück stammt aus dem Jahr 2003 und wurde ein Jahr darauf auf Arte ausgestrahlt.
http://www.arte.tv/de/woche/244,broadcastingNum=861871,day=6,week=29,year=2008.html
Arte, 24. Juli 2008, 7.05 h
wiederholt vom 17. Juli

Frogs and Crows von Martin Schläpfer
In diesem Stück lässt sich der Choreograph von Telemanns bildhafter Programm-Musik hinreissen. Sein Humor verspricht Unterhaltung.
Arte, 25.07.2008 um 07:05
wiederholt vom 18. Juli

Sacre du Printemps
Ich rate das Coppélia-Potpourri  (Pierre Lacotte, Roland Petit und Maguy Marin) am 24. Juli zu überspringen und lieber die choreographisch anspruchsvollere Versionen des Sacre du Printemps zu Gemüte zu führen.
Das Finale des Balletts wird in der Version von Pina Bausch (1975), Angelin Preljocaj (2001) und des Finnen Tero Saarinen aus dem Jahr 2002 gegenübergestellt. Die von Millicent Hodson und Marie Rambert rekonstruierte Originalversion von Vaslav Nijinskij war kürzlich aus St. Petersburg von Arte ausgestrahlt worden und ist nun in Auszügen aus dem Pariser “Théâre des Champs Elysée” zu sehen. Eine Partitur die auch emotional Choreographen fordert….
Arte, 25. Juli 2008, 09.25 Uhr
Wiederholung:
01.08.2008 um 07:05