Mittwoch, 10. November 2010

Neue Schweizer Tanzzeitschrift

In den letzten zehn Jahren sind drei Schweizer Tanzzeitschriften eingegangen. Das Kulturmagazin Ensuite hat seit 2007 eine systematisch verfasste Tanzserie veröffentlicht. Aufgrund des positiven Echos hat die Redaktion beschlossen, sie zu bündeln und in einer neuen Zeitschrift, DanseEnsuite, anzubieten.
Lesen Sie das Editorial der Verfasserin. Bestellen können Sie die Zeitschrift unter dieser Adresse oder beim Verlag. Der Preis liegt bei 8 CHF plus Versandgebühren.

Liebe Leser,
in dieser Auflage von Ensuite können Sie die Artikel der Tanzserie lesen, die das Kulturmagazin die letzten Jahre für Sie systematisch verfasste: eine Einführung in die Geschichte des modernen Tanzes sowie in die Tendenzen des Tanzes der Gegenwart.
Im ersten Teil wird die Entwicklung von Stil und Technik im Tanz des 20. Jahrhunderts verfolgt. Ein Stil wird jeweils anhand der herausragenden Persönlichkeit untersucht, die ihn prägte. Bei den Vorläufern des modernen Tanzes entspringt der Stil oft einer Spiritualität. Das gilt für den freien Tanz Amerikas wie für den Ausdruckstanz. Der Stil der Grossen des amerikanischen modernen Tanzes, Graham, Humphrey und Limón - ganz wie der von Kurt Jooss und später Pina Bausch in Europa -, entsteht aus dem Elan ihrer engagierten Antwort auf drängende politische und soziale Fragen. Darauf folgen Stile als Resultat künstlerischen oder analytischen Spiels. Jeder Artikel setzt unterschiedliche Akzente - mal auf Biographie, Tanzinhalte oder Arbeitsweise -, doch das Anliegen bleibt, Stil und Technik anschaulich vorzuführen. Nach einem Überblick über die Vorläufer des modernen Tanzes folgen Schlüsselfiguren wie Martha Graham, Doris Humphrey und José Limón, Merce Cunningham, Rudolf Laban und Mary Wigman, Kurt Joos, Pina Bausch und William Forsythe.
Im zweiten Teil finden Sie eine Auswahl neuerer Tendenzen, die den Tanz der Gegenwart prägen. So z.B. Contact Improvisation und Release, Street-Dance, aber auch den multikulturellen Stilmix und site specific Dance. Begriffe, die uns im Ohr klingen, aber vielleicht nicht wirklich greifbar sind. Während die drei ersten auf einer bestimmten Technik basieren, die beleuchtet wird, sind die letzteren Formen des Choreographierens, die charakteristische tanzkulturelle oder räumliche Gegebenheiten nutzen. Beispiele aus dem Schweizer und europäischen Raum illustrieren diese Tendenzen.
Ich möchte mich an dieser Stelle für all die offenherzigen Interviews der Künstler und für die informativen der Verantwortlichen verschiedener Institutionen und Verwaltungsstellen bedanken. Desweiteren für die Hilfsbereitschaft der Mediathek Lausanne und Zürich, der Theatersammlung in Bern sowie des Kölner Tanzarchivs.
Ich hoffe, mit den Texten Ihr Interesse am Tanz weiter zu schüren, damit Sie Ihren gefeilten Feinsinn gleich am kommenden Tanzereignis anbringen mögen.

Kristina Soldati