Sonntag, 30. Mai 2010

Ausblick Juni 2010



Bern: Die Gesellschaft, wie sie non-verbal kommuniziert

Einen erbarmungslosen Spiegel soll Andrea Miller uns vorhalten. Wenn die ehemalige Juillard-Schülerin und Batsheva-Dance-Company-Tänzerin das Thema angeht, sind ihr alle Mittel der Bewegung recht. Auch die aus dem Irrenhaus. Verspricht Spannendes!

Die erste Hälfte des Abends bestreitet die Ballettdirektorin mit einer weiteren Visualisierung von Künstlerpaarbeziehungen (nach Tom Hughes and Sylvia Plath). Einmal mehr darf der Frauenpart dabei in den Vordergrund rücken (nach Julia & Romeo) nun Clara Schumann.

Auf immer und ewig

Ort: Vidmarhallen, Könizstrasse 161 Bern, Tel. 031 311 95 65

Datum: 5., 8., 19.30h, 13. Jun. 18:00h

Basel: hoher Gast & heimische Qualität

Eine wunderbare Mischung bietet der neue Ballettabend in Basel: Milk and Honey. Beim Nennen des Titels läuft einem schon das Wasser im Munde zusammen. Wieviel mehr, wenn man erfährt, wer mitwirkte: Der überaus begehrte Choreograph Ohad Naharin schuf ein neues Werk für die Schweiz. Sein unverwechselbare Stil ist gut geschult: als Tänzer liess er Phrasen der Besten in seine Glieder dringen (Martha Grahams z.B.), als Direktor der Batsheva Dance Company liess er über seine langjährige choreographische (und Lebens-) Partnerin die schwarze Originalität von Alvin Ailey einfliessen. Das neue Stück zeugt mal von Intensität mal von heiterem gemeinschaftlichem Empfinden eines Kibbutz.

Der zweite Teil des Abends stammt von Richard Wherlock, der sich nach acht Jahren Leitung in Basel der Geschichte der Stadt stellt. Er entwickelt mit dem originellen Jazz-Musiker George Gruntz, einem Kenner, einen ethnologischen Blick auf die Stadt. Die zwei Könner garantieren Unterhaltung, das Ensemble sichert das verlangte Niveau.

Ort: Theater Basel, Elisabethenstr. 16, Tel. +41-(0) 61 295 11 33

Datum: 6. Juni 19h, 8., 10., 17. Jun. 20:00

Zürich: Highlight bei den Festspielen

Wer noch nicht das letzte Stück der Trilogie von der vielleicht spannendsten Companie Peeping Tom sah, pilgere zu den Zürcher Festspielen. Der Stil ist wirsch und unverbraucht wie der der halsbrecherischen Break-Dance-Generation. Doch wie viel Poesie! Natürlich kein bisschen romantisch. Das merken Sie gleich, wenn sich die Tänzer erst einmal durch die aufgebahrte Erdhaufen wühlen müssen, um sich Ihnen zu präsentieren... Eine Besprechung finden Sie unter meiner Rubrik Kritiken: Peeping Tom

Ein weiteres Highlight ist die Choreographie von Sasha Waltz: Continu. Sie ist die Bühnenversion zweier Special-Events, der Einweihungen von Museen von Weltrang (Berlin und Rom). Wer also nicht dabei sein konnte, erlebe den Flair der griechischen und ägyptischen Sammlungen nun hautnah. Wer mag dann über das Paradox entscheiden, ob site-specific Tänze auf unspezifische Bühnen exportierbar sind..?

Peeping Tom

Ort: Theaterhaus Gessnerallee, Gessnerallee 8, Zürich, Tel. +41 44 225 81 11

Datum: 17.,18.,19. Jun. 20:00h

Continu

Ort: Schiffbau, Schiffbaustrasse 4, Zürich, Tel. + 41 44 258 77 77

Datum: 20. Jun. 19:00h, 23., 24., 25., 26. Juni 20:00 h

Montag, 24. Mai 2010

Sidi Larbi Cherkaoui

erscheint in Ensuite Nr. 80:


Trilogieabschluss: Babel(words)
Der gefeierte Choreograph Sidi Larbi Cherkaoui hat unlängst in Brüssel das Abschlusswerk seiner Trilogie präsentiert: Babel(words). Das Tanzfestival STEPS holte es taufrisch in die Schweiz. Die Trilogie handelt mit humanistischem Anspruch von den Höhen und Tiefen menschlicher sowie religiöser Beziehung. Babel(words) ist ein theatralisches Werk, dessen Eklektik wohl Programm ist.
Am Anfang war das Wort. So beginnt die Bibel. Am Anfang war die Geste, so beginnt dagegen Cherkaouis Babel. Die Geste ging dem Wort voran, heisst es da. Doch Geste und Wort, die das behaupten, sind synthetisch wie eine Roboterstimme und die abgenutze Zeichensprache einer Stewardess an Board. Wie aber mag die Geste ehedem unverbraucht gewesen sein?
Da ertönen Trommeln (der fünf grossteils orientalischen Musiker) und die bunte Arbeitertruppe des Turms zu Babel hinter der Startlinie setzt ihre erste Geste: sie markiert ihr Gelände. Eine gute Elle bis zum Nachbarn, an den man stösst. Der wiederum reagiert und markiert: sein Territorium, eine Elle. Und so fort. Kurzgefasstes Drohgebärde reiht sich wie der Trommelschlag, zunehmend aggressiv. Diagonal in den Lüften arretierte Fusssohlen grenzen ihren Raum ab und wandeln rhythmisiert sich zum Kampfsport ohne Berührung. Die Eigenräume überschneiden sich, eine Elle greift bis in die Kernzone des andern, die Glieder dringen ein wie Enklaven. Schon früh lernt der Mensch, wie man mit andern den selben Raum teilt, - respektfordernd. Gewaltig.
Dann kommt die Neugier und Entdeckung des anderen. Die Entdeckung auch der Manipulation. Die synthetisch wirkende Stewardess-Figur, eine Überspitzung unseres Schönheitsideals, ist nämlich steuerbar. Gelenke und jedwede Auswölbung sind eine Klaviatur, an der sich genüsslich zwei Asiaten bedienen. Ein Hebeln bewirkt den Knick im Ellebogen, ein Druck das Drehen vom Hals. Die passende neurowissenschaftliche Rechtfertigung liefert uns wortreich ein Intellektueller - doch leider hat er uns zuvor schon erfolgreich die praktischen und metaphysischen Vorzüge des gigantischen Würfel-Designs (Bühnenbild: Antony Gormley) verkauft. Wir werden misstrauisch... Jede Geste des Redners sitzt, der Tonfall ist einstudiert wie der abgebrühter Vertreter. Auf dessen Rythmus echot das Ensemble synchron seine Gebärde. Im Rhythmus findet jede Gebärde ein Gegenüber, an dem sie angeheftet wird. Wie eine Brosche, oder eben - ein Manöver. Denn jeder Druck manipuliert: er knickt Ellebogen und dreht einen Hals. "Das Frontalhirn feuert dieselben Neuronen, ob wir berührt werden oder andere berührt sehen. Was auf die Empathieleistung des Menschen hinweist" säuselt der Sprecher. Oder auf das Know-how seiner Manipulation. Einfühlung und Einwirkung gehen oft Hand in Hand wie Cherkaouis Paare es zeigen: Ineinander vertrackt und verzahnt hantieren sie aneinander herum, kein Mensch weiss mehr, wer steuert und wer reagiert. Eine Bewegungsmaschinerie mit vier Ellbogen und zwei Hälsen, Impulsgeber und -empfänger in einem. Faszinierend.
Als letztes, nach schwindelerregend gedrehten und getürmten Riesenwürfel auf der Bühne , erfasst eine sehr erdene Bewegung das Ensemble. Eva (Navala Chaudhari) verführte bereits Adam, schlangengleich wand sie sich an ihm hoch und runter, umschlang ihn mit den Beinen und zog ihn, den Erschöpften, schliesslich zu Boden. Ein fulminanter erdverhafteter Tanz breitet sich da aus. Mit nacktem Oberkörper ist die Eva-Figur mal Nymphe, mit glänzender Haut dann wieder Schlange. Sie bäumt und wölbt sich in alle erdenkliche Richtungen, sie schleudert die Extremitäten des einen Körperendes zum anderen, ein vielseitiges Vorankommen (wüsste man nur, wo das Ziel ist). Beugen und schwingen lässt es sich vorzüglich auch mit anderen, und so steckt sie im Nu die Meute um sie herum an, alles kreucht und fleucht, übersät den gesamten Boden. Der Atem verbindet sie und schweisst die Bewegung zu einem Guss. Er macht die Energie hörbar, wie sie in einer fliessenden Spirale im Überschwang die Körper immer wieder hochschraubt und sich mannshoch entlädt. Oder saugt der Atem samt hochfliegender Arme an diesen Wendepunkten dem Himmel Kraft ab, um sie im Kreis auf den Boden gewunden zu erden? Ein Trance der Wiederholung zwischen den Gegensätzen. Ekstatisch.
Doch wie folgt eine Bewegungssprache aus der anderen? Wie löst die faszinierende die gewaltige ab, warum folgt die ekstatische danach? Chronologie im Werk ist seit Cunningham & Cage als ein Zufallsspiel entlarvt. Doch im Gegensatz zu jenen schürt Sidi Larbi Cherkaoui mit viel Symbolik unsere Erwartung zu verstehen. Verknüpft sind die verschiedenen Bewegungssprachen lediglich durch Worte, die wohlweisslich lose perlen können, nicht nur seit dem Fall von Babel. Wir finden keine Stringenz in der Bewegungsdramaturgie, noch eine choreographische Handschrift (zumal zwei zusammenarbeiten: Damien Jalet ist langjähriger Co-Choreograph). Die stilistische Eklektik ist Merkmal der Choreographen-Garde, die wie Cherkaoui aus der Wiege der Companie C de la B stammt. Wir lassen die Eklektik, spektakulär an diesem Abend dargeboten, dem gefeierten Wunderkind Sidi Larbi Cherkaoui des Themas zuliebe gern durchgehen. Zur Sprachverwirrung paart sich Tanzvielfalt. Doch nach dieser Trilogie warten wir auf eine Läuterung. Auch Genies, nicht nur arabische, vertragen ein Fasten.
Wenn Sie mehr über den Choreographen erfahren wollen und hinter die Kulissen blicken möchten, bietet der TV-Sender Arte einen Dokumentar-Film namens Babels-Träume.

Regie: Don Kent (Erstausstrahlung)
Wiederholungen:
06.06.2010 um 06:00
13.06.2010 um 10:00


Montag, 10. Mai 2010

Gregory Maqoma: Beautiful Me

erscheint in Ensuite Nr. 90:

Ein Stück mit afrikanischer Leuchtkraft

"Das sind ziemlich verrückte Wesen, die stur trotz der Kaprizen der Geschichte, der Kriege, Revolutionen und Regime an die Feier der Schönheit glauben", bekennt der Kongolese Faustin Linyekula, Freund und Mit-Choreograph von Gregory Maqoma, dem wichtigsten Schöpfer heutigen Tanzes aus Südafrika.

Das zweijährige Schweizer Festival Steps stellt dieses Jahr seine Tanzstücke thematisch unter den Stern stilprägender Choreographenschicksale. Und da leuchtet Maqomas Stück bunt und hell. Es grenzt an ein feierliches Wunder, dem wir beiwohnen dürfen, wenn Gregory Maqoma sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf des Townships Soweto gezogen ein so positives und suggestives Werk schafft wie Beautiful Me. Wie er in der Kindheit seinen Namen buchstabieren lernt (Gregory ist ein Zungenbrecher für die Xhosa, dem Volk, dem Nelson Mandela und Desmond Tutu angehören), hundertmal, lernt er auch die Liste der Namen, die in seinem Land (traurige) Geschichte schrieben. Doch er sucht nicht Rache noch Spuren seiner Ahnen, sondern verspielten Dialog. Die Spuren quellen ihm ohnehin aus den Gliedern: bevor er sich versieht und eine ausholende Spirale uns auffächert, ward schon die Erde angestampft und ihrem Geist die Kraft entliehen. Die Spirale selbst ist ein Geschenk des Inders Akram Khan, einem Schicksalsgenossen. Auch er lernte die Kunst der Ahnen, den von den britischen Kolonialherren verpönten klassischen Tanz Kathak. Auch er fand zu einer fruchtbaren Auseinandersetzung im Tanz von heute. Gregory sog den Kathak seines Freundes in sich auf wie begnadete Tänzer es tun: wie ein Schwamm. Wenn er mit einem weiten Rumpfkreisen die anvertraute Spirale in die Luft zeichnet, säumen feingliedrige Hindutanz-Finger die Shiva-fürchtige Pose. Doch dann folgt die Transformation: Greogorys Handflächen beginnen zu schwirren und zu flattern, ein weisender Zeigefinger verlässt das Symbolgebilde erzählender Hände, um auf die eigene Stirn zu pochen (in Kathak ist Eigenberührung tabu), und auf die Brust, sie als Büsser nach dem Gewissen abzuklopfen. Die Beine beben, doch sie folgen, mitgerissen, dem weisenden Finger, der ihnen den Horizont deutet. In wenigen Minuten ist eine Geschichte erzählt, die Kontinente und ihre Identitäten verknüpft. Die Musik tut es ohnhin, denn das partiturlose Zusammenspiel der vier Musiker auf der Bühne verbindet die indische Sitar, Violine, Cello und Schlaginstrumente.

Wen interessiert, wo die zwei Minuten Material des Star-Choreographen Akram Khan stecken? Wen interessieren die virtuosen Verwandlungskünste, wenn Gregory vom Vincent Mantsoe (der dritte Choreograph im Bunde) anvertraute Tierahmungen vollbringt, stelzt wie ein Flamingo oder heranpirscht wie ein Tiger? Es ist der Dialog, der interessiert, den er webt und pflegt, auch mit dem Zuschauer. Wir helfen ihm, seinen Namen zu buchstabieren. "Neunundneunzig", heisst's, und es entbricht ein stürmischer Applaus.

Sonntag, 9. Mai 2010

Steps #12



Bewegte Umwege? Kreativität und Karriere der Choreographen

Das diesjährige Symposium des Festvials Steps#12 vom 5. Mai in Bern

Das Schweizer Festival Steps gibt es zweijährlich seit 1988. Im Geist des Migros-Kulturprozents versucht es zum Wohle der Gemeinschaft die gesamte Schweiz zu erreichen. Es bespielt 29 Städte drei Wochen lang mit zwölf Companien. Mit Erfolg, denn zwei Drittel der Veranstaltungen sind ausverkauft. Ein ganz wertvoller Beitrag des Festivals ist das Symposium. Sein Sinn? Die erlesenen meist ausländischen Gäste des Festivals, die durch das gesamte Land gelotst werden, sollten sich nicht nur in den Flughafenvorhallen treffen, meint Hedy Garber, Leiterin der Direktion Kultur und Soziales des Migros-Genossenschaftsbunds. Nein, sie sollten einbezogen werden in inhaltliche Debatten. Migros wünscht aktiv Akzente in der schweizer Kulturlandschaft zu setzen. Dass Migros fördert und organsiert, das wissen wir, aber mit solchen thematisch gefassten Festivals und Symposien "investiert sie in Inhalte".

Geladene Gäste: "Geld!"

Und was ist der Inhalt dieses Jahr? Zum ersten Mal sollte der Tanzmacher (Heinz Spoerlis Begriff) im Mittelpunkt eines Symposiums stehen, sein künstlerischer, aber auch existentieller Werdegang. Kreativität und Karriere in der Choreographie war der Titel. Neben den doch wenigen Schweizer Choreographen waren auch die Förder und Medienschaffende geladen. Die Presse glänzte durch Abwesenheit. Das visuelle Medium art-tv wird aber auf seine Kosten gekommen sein als er Hans van Manen ins Visier nahm. Der Star der Geladenen war augenscheinlich in Höchstform. Humorvoll schilderte er, wie er zum Beruf kam. Wie er als Maskenbildner in die Tanzproben lugte - und bald für jemand einspringen sollte... Was wünsche Hans van Manen für den Tanz von heute? Der Rat eines der erfolgreichsten Choreographen adressiert an den heutigen Tanz könnte für die Anwesenden und jungen Choreographen unschätzbar sein. Doch auf die Frage ertönte es schlicht: "Geld!"

Dieser beschwörende Ruf wurde nach Manen-Manier aber sogleich humorvoll umgewandelt: "Wenn man den Tanz gerahmt an die Wand hängen könnte, sässen lauter Millionäre hier..."

Gelehrsam und mit Goethe-Zitaten gespickt sprachen 'Kreativitätsforscher' und Kunsthochschulrektoren von Kreativität und seinen Durststrecken. Ob solches den Betroffenen im beschwingten Ton von der Kanzel gekündet hilft, oder nur verstimmt, wie ich vernahm, bleibe offen. Die Definition von Kreativität als Neu-Kombination von Information im Wechselspiel von Konvergenz und Divergenz mag zwar biologische, psychologische und psychiatrische Erfahrungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Sie trifft auf Zellen nicht minder zu wie auf Choreographen, - und hilft in der Not keinen Schritt weiter. So wenig wie die müssigen Worte zur Sorge um den Nachruhm. Dies ist die einzige Sorge, die die ephemere Kunst nicht plagt.

Repertoirpflege als Chance

Eine Rednerin vom Fach, Karin Hermes, konstatierte - zwar in anderen Worten - wie der Tanz von heute rechts und links klaut. Für die Postmoderne der mobilsten aller Künste, des Tanzes, ist das durchaus legitim, doch besser wäre es, wenn man auch noch wüsste, was man klaut. So plädierte die Tanzrekonstrukteurin (sie holt notationgenau Tänze aus der Vergessenheit) und Choreographin für die Kenntnis aller Stilfrüchte, die auf dem Markt feilgeboten werden - und für deren Fairetrade. Damit aber die Früchte, noch bevor sie genetisch verändert (oder geklaut) werden, gekostet und ihren Namen in die Welt tragen können, bedürfen sie Märkte. Dafür brauchen, wenigstens die Früchte der Stilprägendsten einen wiederkehrenden Stand, an dem sie immer wieder als "Repertoir" hervorgeholt und aufgetischt werden können. - Wir Konsumenten könnten so auf den Geschmack kommen und sie unterscheiden lernen, bevor sie weiter zubereitet werden.

Anerkennung als Eckpfeiler

Förderer und Veranstalter waren so zahlreich zur Stelle wie die Künstler selbst, was einen sehr intensiven, zutiefst professionellen und erfahrungsgeladenen Austausch generierte. Träumte jemand z.B. gegenüber Sidi Larbi Cherkaoui sitzen zu dürfen? Dem Belgier Fragen zu seinen künstlerischen (Um)wegen zu stellen? Das Symposium bot in moderierten Debatten dazu Gelegenheit.

Anerkennung, so ward an diesem Tag wissenschaftlich dargelegt, ist ein fester Pfeiler der Kreativität. Doch woher nehmen? Die belgische Tanzförderung ist weltweit vorbildlich. Der Schweizer Choreograph der freien Szene bettelt (abendfüllende!) projekt-weise um Geld, wird kaum angekündigt oder besprochen (die Schweizer Presse ist im Abbau und fusioniert) und Fachblätter gibt es keine mehr (die letzten drei gingen die vergangenen zehn Jahre ein). Was zunehmend den Ton angibt, ist die PR der Veranstalter und ihr Geschmack...

Wie gut tut da so ein Symposium!